Nicole F. Loeser

Im Mittelpunkt der Instal­lation cis von Elmar Hess steht die Projektion eines Videos, das ein vorbei gleit­endes Meer zeigt, aufgenommen aus einem Bullauge eines großen Überseeschiffs: Schaumkronen gleiten über aufgepflügten Wellen­tälern davon. Die Bewegung des Wassers scheint dabei dem Klang und Rhythmus einer exotisch anmutenden Musik zu folgen, die zum Video einge­spielt wird. Der das Tongeschlecht bestim­mende Laut des Musik­stücks ist der Halbton cis.

Im Raum vor der Video­pro­jektion hängen große Röhren­glocken herab. Zusammen bilden sie die Reihe einer Tonleiter. Zwischen den ruhenden Klangkörpern schwirren Vögel durch den Raum. Ihr helles Zwitschern vermittelt sich als Gegenpol zur assozi­ierten Resonanztiefe der Glocken und ihr turbu­lentes Umher­schwärmen als Wider­spruch zur kontinuier­lichen Bewegung des Schiff­skörpers, dessen Masse sich anhand seines Wellen­bildes auf dem Video vermittelt.

Die Arbeit cis ist Bestandteil des Projekts Elizabeth, das fünf Raumin­stal­la­tionen umfasst. Es thema­tisiert die Funktion des Individu­ellen und Persön­lichen inmitten gesellschaftlicher Schnellebigkeit und Nivellierung. (…)

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